Als ich meiner Oma bei einem Telefonat mitteilte, ich hätte meinen kleinen Sohn HIB Impfen lassen, schrie sie mich an und meinte, ich würde meinen Sohn gefährden. In meinem Schrecken brüllte ich zurück und es wir gerieten in eine lautstarke Auseinandersetzung, die sicherlich auch meine Nachbarn mitbekamen. Gott sei Dank war ich irgendwann geistesgegenwärtig genug, um nachzufragen, warum sie mir das unterstellte. Darauf hin brach sie in Tränen aus und  berichtete schluchzend, auf diese Impfung hätten drei ihrer Cousins mit Gehirnhautentzündung reagiert und seien daran gestorben. Ich hatte mit meiner arglosen  Information ihr Trauma getriggert, in dem sie als entsetztes Kind, das keine Unterstützung in der Sache erhielt, stecken geblieben war.

Großmutter hatte nicht nur die spanische Grippe miterlebt, sondern auch den Tod zahlreicher Verwandten nach den Impfungen und letztlich die Tatsache, dass ich selbst als Kleine nach der Pockenimpfung zur Dauerpatientin regelmässigen Lungenentzündungen mutierte. 

Damals am Telefon sprach sie zum ersten Mal darüber, allerdings war ich wahrscheinlich nur bedingt die richtige Ansprechpartnerin, denn ich versuchte sie zu beschwichtigen, mit der Aussage, die Impfstoffe seien doch heute viel weiter entwickelt. Woher ich diese Weisheit nahm, kann ich nicht mehr sagen. Aber ich sollte schon bald von meiner Ärztin erfahren, wie falsch ich damit lag. Sie klärte mich darüber auf, dass meine Oma alles andere als falsch lag mit ihrer Angst. 

Nachdem ich daran gearbeitet hatte, ziwschen dem ohmnmächtigen Etnsetzen meiner IOma und meinen Geüfhlen zu unterscheiden, beruhigte sich mein nervensystem erheblich, obwohl sich an der #uß0eren Situation nichts geändert hatte.